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Kurz vorgestellt: Château du Tertre

Château du Tertre

Lage

Château du Tertre liegt in der Gemeinde Arsac am westlichen Rand der Appellation Margaux.

Anbaufläche, Pflanzdichte, Ertragsmenge

Es verfügt über ca. 52 ha Anbaufläche, die mit Cabernet Sauvignon (43 %), Merlot (32 %), Carbernet Franc (20 %) und Petit Verdot (5 %) bestockt sind. Die ältesten Rebstöcke wurden zwischen 1961 und 1965 gepflanzt. Das Durchschnittsalter der Rebstöcke beträgt ca. 30 Jahre. Die Pflanzdichte liegt zwischen 6.500 und 9.100 St./ha. Die durchschnittliche Ertragsmenge beläuft sich auf 35 bis 45 hl/ha. Aktuell werden ca. 18 ha biodynamisch bewirtschaftet. Teile der Anbaufläche erreichen mit 27 m den höchsten Punkt der Appellation Margaux.

Vinifikation

Die Lese erfolgt von Hand, die Vinifikation in Beton- oder Edelstahltanks bzw. Holzfässern. Es findet eine Selektion nach Alter der Rebstöcke und den verschiedenen Parzellen mit unterschiedlichen Terroirs statt. Der Ausbau geschieht in französischen Barriques, von denen ca. 45 % neu und der Rest einjährig sind. Die Dauer beträgt zwischen 15 und 17 Monaten.
Neben dem Grand Vin gibt es  noch einen Zweitwein mit der Bezeichnung Les Hauts du Tertre. Auf dem Château wird zudem seit 2015 eine kleine Menge Weißwein aus »bordeaux-untypischen« Rebsorten (ChardonnayGros MansengViognier und der in Bordeaux zugelassenen Rebsorte Sauvignon Blanc) hergestellt. Ähnliches ist auf Ch. du Retout (Haut-Médoc) der Fall, wo aus den Rebsorten Gros MansengMondeuse blancheSauvignon Gris und Savagnin ein bemerkenswerter Weißwein hergestellt wird.

Geschichte

Château du Tertre hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. 1855 wurde das Château in den Rang eines fünftklassifizierten Gewächses erhoben. In den 60er bis 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war Château du Tertre im Besitz von Philippe Capbern-Gasqueton, dem auch Château Calon-Ségur  in der Appellation Saint-Estèphe gehörte. 1997 wurde Château du Tertre von dem niederländischen Geschäftsmann Eric Albada Jelgersma erworben, der bereits im Besitz des ebenfalls in der Appellation Margaux liegenden Château Giscours  war. Unmittelbar danach begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten an den vorhandenen Gebäuden mit dem Neubau der Fasslager, der Erweiterung des Château um einen zusätzlichen Flügel mit einer Poolanlage davor und einer abschließenden Orangerie.

Château du Tertre bietet Bed & Breakfast in schön ausgestatteten, geräumigen Zimmern mit Frühstück in der Château-Küche.

Meine Verkostungserfahrungen mit Château du Tertre

Mitte der neunziger Jahre habe ich mit dem 1983er den für mich bislang ältesten Jahrgang von Château du Tertre verkostet. Das Ergebnis war ziemlich enttäuschend: helles Rot, leicht, schlank, etwas rustikal (86/100). Ich hatte mir von dem Jahrgang mehr versprochen, weil viele Weingüter aus der Appellation Margaux gerade 1983 im Vergleich zu anderen Appellation des »linken Ufers« z.T. ausgezeichnete Weine auf die Flasche gebracht haben.

Der 1996er, den ich im Mai 2008 trinken konnte, war etwas einnehmender (87/100), jedoch keineswegs überzeugend. Im Gegensatz dazu befinden sich der 2000er und der 2001er auf einem anderen Niveau. Den 2000er habe ich seit 2005 insgesamt fünfmal verkosten können. Der Wein hat ein mittleres Gewicht, besitzt Brombeernoten und reife Tannine – ein eleganter Wein. Meine Bewertungen bewegten sich konstant zwischen 90 bis 92/100 Punkten. Der 2001er steht dem 2000er nur wenig nach. Auch dieser Wein ist von mittlerem Gewicht, schwarze Beeren, elegant, bereitet Trinkfreunde. Seit 2008 insgesamt dreimal verkostet mit konstanten Bewertungen von 90/100 Punkten.

Offensichtlich haben die hohen Investitionskosten seit 1997 auch ihren Niederschlag in einer spürbaren Qualitätssteigerung der Weine gefunden – im Vergleich zu den doch eher enttäuschenden Weinen der siebziger bis neunziger Jahren.

Den 2005er habe ich erstmals 2008 und dann zweimal innerhalb kurzer Zeit im November und Dezember 2017 verkostet. Anfangs noch etwas zurückhaltend mit 90/100 bewertet, hat sich der Wein in der Zwischenzeit exzellent weiterentwickelt: schwarze Johannisbeeren, von mittlerem Gewicht, seidige Tannine, ein überaus eleganter Wein, der noch für mindestens 15 weitere Jahre hohen Trinkgenuss verspricht (92/100).

Château du Tertre 2012 war der bislang jüngste Jahrgang, den ich von diesem Weingut im Mai 2015 verkostet habe: dunkles Rubinrot, mittleres Gewicht, reife Tannine, ein angenehm zu trinkender Wein, der sich noch positiv weiterentwickeln wird (90/100).

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